Belle Starr, “Bandit Queen”
*5.2.1848 Carthage, Missouri (USA) †3.2.1889 nahe Eufaula, Oklahoma (USA) Gebiet: Missouri, Oklahoma, Arkansas, Texas
Belle Starr stammt aus einer wohlhabenden Familie und ist gebildet. Lebt im Indianerland ihre Freiheit aus und richtet abseits der Gesellschaft auch eine Schule für Indianerkinder ein. Großer Gegenspieler ist "Hanging Judge" Isaac Parker. Ihr Umgang umfasst die James/Younger-Bande und die Daltons. Wird aus dem Hinterhalt erschossen und, einen 45er Colt in Händen haltend, im Indianerland begraben. "I regard myself a woman who has seen much of life". Yes Ma`m, you did!
Shirt
Galerie
Junge Belle Starr
Junge Belle Starr
Belle Starr
Belle Starr
Outlaw Legend Belle Starr
Belle Starr mit Blue Duck, mit dem sie eine Affaire hat. Nach Belles Heirat mit Sam Starr bleibt er Teil der Bande
Dead or Alive: Belle Starr. Oft steckbrieflich gesucht, wird Belle Starr tatsächlich nur ein einziges Mal zu einer (kurzen) Haftstrafe verurteilt
"The Cherokee Badman" Henry Starr (1874-1921)
Jim Reed, Belles erster Ehemann stirbt 1874 in Paris, Texas
Bob Younger (1853-89)
Cole Younger (1844-1916) nach der Verhaftung in 1876
Jesse (1847-82) und Frank (1843-1915) James
"Hanging Judge" Isaac Parker (1838-96)
Belle Starrs Tochter Pearl Starr (1868-1925) wird Prostituirte und erfolgreiche Bordellbesitzerin
Henry Starr (1874-1921); Pferdedieb, Postkutschen-räuber und zweifach wegen Mordes zum Tod durch den Strang Verurteilter; Spielt 1919 im Stummfilm "A debtor to the law" quasi sich selbst. Verübt als erster in den USA einen Banküberfall mit Hilfe eines motorisierten Fluchtwagens
Belle Starr - Wanted
Belle und Henry Starrs Hochzeitsfoto
Belle Starrs Familie (mütterlicherseits) 1897
Jim Younger (1848-1902) auf einem Gefängnisfoto von 1876
In all the world, there is no woman more peaceably inclined than I
Belle Starr, geborene Myra Maybelle Shirley, eine Frau aus „gutem“ Hause, die in ihrer Jugendzeit sowohl in klassischen Sprachen wie Latein, Griechisch und Hebräisch als auch in Klavierspielen unterrichtet wurde, zählt zu den bekanntesten Outlaws des Wilden Westens.
Sie überlebt, trotz eines abenteuerreichen Lebens und eigenem frühzeitigen Tod, drei ihrer Ehemänner und mindestens so viele Liebhaber und führt auch sonst ein so freies Leben, wie es nicht einmal die meisten Männer ihrer Zeit zu führen wagen. Wenn gerade kein Pferdediebstahl ansteht, hängt sie bewaffnet im Saloon rum, trinkt und pokert. Als Ausgangsbasis dient eine abgelegene, von vielen flüchtenden Banditen jener Gegenden aufgesuchte Hütte im Indianerland Oklahomas, die ihr zweiter Ehemann, der Cherokee-Indianer Sam Starr (1852-1886), nach der legendären (und befreundeten!) James-Younger-Bande in „Younger’s Bend“ tauft. Und da wären wir auch bereits mitten im who-is-who des Wilden Westens, das für Belle Starr ein tägliches Umfeld ist: Sam Starr ist ein naher Verwandter des berühmten Henry „The Cherokee Badman“ Starr, der es mit seinen 21 Banküberfällen auf - wie er sich stets rühmte - mehr Überfälle brachte als die Daltons und Youngerbrüder zusammen. Es wird auch erzählt, dass Belles erstes Kind, die Tochter Rosie Lee, nicht von ihrem ersten Ehemann, dem Banditen Jim Reed (1854-1874), sondern von Coleman Younger (1844-1916), einem DER Youngerbrüder, stammt, dessen Tante Adeline Younger wiederum die Mutter der insgesamt 15 Daltons war. Natürlich war auch der berühmtberüchtigte Jesse James (1847-1882) einmal ein halbes Jahr zu Gast…
Belle Starr selbst sitzt in ihrem Leben nur ein einziges Mal eine Gefängnisstrafe ab – sechs Monate wegen Pferdediebstahls. Dabei wird sie in Arkansas als überhaupt erste „gebildete“ Frau eines Hauptverbrechens beschuldigt und von Richter Isaac „Hanging Judge“ Parker (1838-1896) verurteilt, einem Mann, der es in seiner Laufbahn auf stolze 160 Todesurteile bringt und der Belles großer Widersacher ist, nicht zuletzt weil sie viele seiner Urteile gerichtlich erfolgreich anficht und dank stets bereit gehaltener Schmiergelder jeweils etwas nachhelfen kann – so z.B. als ihr 1871 geborener Sohn Eddie wegen Pferdediebstahls von Richter Parker zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt wird. Sie erreicht vom damaligen Präsidenten der USA (!) nicht nur eine Begnadigung sondern auch die komplette Annullierung der Anklage.
In ihrem Schlupfloch „Youngers Bend“ richtet sie eine kleine Schule für ihre und die Kinder der Indianer ein und lebt ihr ereignisreiches Leben bis zwei Tage vor ihrem 41. Geburtstag, als sie nahe ihrer Behausung von dem oder den Unbekannten mit zwei Schrotladungen hinterrücks ermordet wird. Sie wird, einen 45er Colt in Händen haltend, im Indianerland begraben. „I regard myself a woman who has seen much of life“ soll sie einmal behauptet haben. Yes Ma’m, you did!